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Zeitreise zurück zu den Anfängen des Flugsimulators

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Einst | C64-Emulator
Dies ist eine kleine Zeitreise zurück zu den (meinen) Anfängen des Flugsimulators.
Lange vor dem P3D hat alles mit dem Flugsimulator von subLogic begonnen.

1982 erschien der "Flight Simulator" von Bruce Artwick und seinem Unternehmen subLOGIC für den Apple II.

1984 erschien der "Fligt Simulator II" von subLOGIC für nahezu alle 8- und 16-Bit-Plattformen der damaligen Zeit. Im selben Jahr übernahm Microsoft den Flight Simulator vollständig.
Zu dieser Zeit hatte ich meinen ersten Kontakt mit einem Flugsimulator, auf dem C64 (siehe unten).

1988 erschien der "Flight Simulator 3" (FS3) von Microsoft, danach ging es fast im Jahresrhythmus weiter (1989 "FS4", 1993 "FS5", 1994 "FS5.1").
Ich habe die meisten Versionen besessen, auf unterschiedlichen Systemen (PC, Apple)..

Es folgten 1998 "FS98", 2000 "FS2000", 2002 "FS2002", 2004 "FS2004/Das Jahrhundert der Luftfahrt“ und schliesslich 2006 "FSX".
Mit FS2004 wurde der Flugsimulator richtig toll, so viele Flugzeuge und in FSX gab es so viele tolle Missionen. Leider wurde es ab da Still um den Flugsimulator. Ich nutzte einfach weiterhin den FSX.

2009 erwarb Lockheed Martin die Lizenz von FSX und veröffentlichte 2010 die erste Version "PREPAR3D V1.0" (P3D1). 2013 erschien "P3D2", 2015 "P3D3" und 2017 P3D4.
2018 entdeckte ich P3DV4 und habe mir den Flugsimulator gleich besorgt. Ich war anfangs enttäuscht, weil es praktisch keine Missionen gab. Also habe ich begonnen, eigene Missionen in Deutscher Sprache zu erstellen (siehe hier).

Lockheed Martin veröffentlichte bisher noch "P3D5" (2020) und "P3DV6".
Seit 2023 sind meine Missionen auch in Englisch verfügbar (siehe hier).

Neulich habe ich im Keller meinen ersten Computer ausgegraben, einen C64.
Genauer gesagt, mein zweiter (der erste war ein "normaler" C64), denn es handelt sich dabei um einen SX-64, einen portablen C64 mit integriertem Diskettenlaufwerk und Monitor. Quasi der Vorläufer eines Laptops, allerdings ohne Akku, es wird also immer eine 230V Steckdose benötigt. Dank 10,5kg (mit der TurboTrans Erweiterung gar 11.2kg) nannte ich ihn scherzhaft "Schlepptop".

Die Tastatur dient als Abdeckung für Monitor und Laufwerk. Dank stabilem Tragegriff, welcher umgeklappt den SX-64 in eine komfortable Arbeitsposition hält, konnte man das Teil gut transportieren.

1986 habe ich das Teil Occasion erworben und erst nach dem Kauf festgestellt, das dieses Gerät modifiziert wurde: Nebst den üblichen 64Kb RAM wurde eine 512Kb grosse Speichererweiterung eingebaut. Diese Speichererweiterung kann der C64 nur als "Virtuelles Diskettenlaufwerk" ansprechen, dafür aber um ein Vielfaches schneller als herkömmliche 5 1/4" Floppy.

Weil eine Floppy nur 170Kb speichert, kann man in der Speichererweiterung gleich 2 Disketten unterbringen.
Ausserdem wurde in den SX-64 auch TurboTrans eingebaut. TurboTrans besteht aus 3 Platinen, welche in den C64 und das Diskettenlaufwerk eingebaut wurden.

- TurboTrans kann Disketten nicht nur mit 35 Spuren Formatieren, sondern mit 41, was zu mehr Speicherkapazität führte.
Zitat aus dem Handbuch: "Durch die rapide Erhöhung der Diskettenkapazität von 170Kb auf 196Kb..."
Wow, 26Kb mehr Speicherkapazität!

- Ausserdem kann TurboTrans Disketten viel schneller lesen als üblich (normal ca. 2min.50sek. für 170KB), eine komplette Disk wird nun in 21sek. Gelesen und in 20sek. Beschrieben.

Also hat man den C64 eingeschaltet, Programm und Daten-Disk in die RAM-Erweiterung geladen (42sek.) und konnte danach superschnell mit der RAM-Disk arbeiten. Am Ende musste man nur die Daten-Disk aus der RAM-Bank auf die Floppy kopieren (20sek.). Der Geschwindigkeitsvorteil war damals vergleichbar, mit dem Unterschied zwischen einer externen USB2-HD und einer schnellen internen SSD.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich habe für den 2 Jahre alten SX-64 (Neupreis 3000.-) mit TurboTrans (1400.-) nur 400.- bezahlt.

Erstaunlicherweise läuft der SX-64 auch nach 40 Jahren immer noch einwandfrei. Aber wie steht es mit den Floppy-Disks? Nach 40 Jahren sind die magnetischen Daten auf 60% der Disk's nicht mehr lesbar.

Nachdem ich diverse Disketten mit erfolglosen Leseversuchen getestet hatte, legte ich mit zittrigen Händen die "Flugsimulator II"-Diskette ein und tippte:
LOAD"*",8,1 <ENTER>
Das Laufwerk ratterte los, diese Geräusche waren etwas beängstigend, aber irgendwie doch vertraut...
Der Bildschirm zeigt 2:40 LOAD TIME, was mich schon stark hoffen liess, denn genau so war das damals beim Flugsimulator. Das war das einzige Programm, das ich kenne, welches so lange zum Laden brauchte.
Allerdings muss ja die komplette Disk fehlerfrei lesbar sein, was nach all den Jahren fast ein Wunder wäre...

Das Wunder ist eingetreten, der Flusi läuft!
Also gleich einen Testflug starten, natürlich in voller Farbpracht (16 Farben), nicht monochrom, ich habe ja einen eingebauten Hightech-Röhrenmonitor.

Erstaunlich, wie die Programmierer damals so viel Grafik und realistische Motorengeräusche auf eine 170KB kleine Diskette packen konnten.

Die mitgelieferten Karten zeigen das riesige Gebiet, welches man damals befliegen konnte.
New York
Chicago
Seattle
Los Angeles

Auch die umfangreichen Steuerungsfunktionen waren beachtlich.

Damals mussten die Entwickler ein ausgereiftes und fehlerfreies Produkt ausliefern. Es gab keine Online-Updates.
Die einzige Möglichkeit, eines Updates haben sie bei der Deutschen Version genutzt:
Das Handbuch war schon gedruckt, also haben sie ein Zusatzblatt mit Fehlerkorrekturen beigelegt. ;-)

Hier meine Eindrücke beim ersten Testflug:

Startbereit auf der Startbahn. Erstaunlich wie schön der wolkenlose blaue Himmel gerendert ist.

Mit stabilen 2FPS, ohne erkennbare Mikroruckler steige ich auf 7000 Fuss und bewundere das tiefblaue Meer.

Hier könnt ihr einen kleinen Film dieses Fluges schauen. (5:45 min.)
Viel Spass dabei.
(Klicke auf das Bild um den Film aufzurufen.)

Ich werde jetzt noch ein paar Runden mit dem Flusi fliegen. Start und Flug klappt ja ganz gut, aber das Treffen der Landebahn (bei 2FPS und recht grober Tastatursteuerung) klappt leider noch nicht so gut. Wenn ich 1x kurz Steuertaste "links" antippe und 2 Frames später die viel zu starke Flugbewegung sehe, ist es für Gegensteuern schon fast zu spät...
Da hilft nur üben, damals konnte ich es schliesslich auch!

Neulich habe ich im Web C64-Emulatoren und den Flugsimulator II gefunden. Natürlich habe ich es gleich getestet und es funktioniert wunderbar.
Wenn meine 40 Jahre alte Hard- und Software irgendwann nicht mehr funktioniert, kann ich trotzdem noch das alte Flug-Feeling geniessen.

In diesem Film zeige ich euch, wie der Emulator zu benutzen ist. (3:14 min.)
(Klicke auf das Bild um den Film aufzurufen.)

Natürlich habe ich mit dem Emulator einen Flug gewagt und bin auch wieder erfolgreich gelandet. (17:16 min.)
(Klicke auf das Bild um den Film aufzurufen.)


Emulatoren kann man bei untenstehendem Link downloaden.
Ich habe mich für den deutschsprachigen Emulator "Emu64" entschieden, allerdings nicht wegen der deutschen Sprache, sondern weil dieser Emulator die Diskettengeräusche sehr realistisch nachbildet.
C64-Emulatoren

Den Flugsimulator II findet man unter diesem Link:
Flugsimulator II

Unter "Suche" kann man auf dieser Seite auch viele Erweiterungsdisketten für den Flugsimulator II finden.
Einfach bei Suchbegriff "flight" eingeben und dann auf "Suche starten" klicken.

Ich hoffe, euch machen diese Flüge Spass, wenn ja, gebt doch bitte eine Rückmeldung an p3d@andi20.ch.
Auch Fehlermeldungen (Schreibfehler, falsche Angaben, usw.) an mich senden, ich freue mich über jede Rückmeldung.

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